Geschichte

Chronik

1346 Burkhardtsdorf ist zu dieser Zeit schon ein Kirchdorf und wird in den Bistumsmatrikeln von 1346 und 1495 des Chemnitzer Bergklosters erwähnt (Borckersdorff mit Kemnut).
Es spricht einiges dafür, dass schon seit der Kolonisation durch fränkische Siedler Burkhardtsdorf ein Kirchdorf war, da der Name der Kirche, die dem Heiligen Michael geweiht ist, eher ungewöhnlich für die spätere Bergbauregion ist.
1600 Die Kirche wird als ein baufälliges Gebäude beschrieben.
1628 Am 3. August geht ein so schweres Gewitter über dem Ort nieder, dass in seiner Folge 28 Einwohner ertrinken, 14 Gebäude völlig zerstört werden und das gesamte gesammelte Baumaterial für die Arbeiten an der Kirche verloren geht.
1632 Der Ort wird durch kaiserliche Soldaten geplündert. Vier Einwohner kommen ums Leben.
1695 Die völlig renovierte Kirche wird eingeweiht und steht bis zum 14.02.1945 als barocke Dorfkirche auf dem Friedhof zu Burkhardtsdorf.
1735 Das Pfarrhaus wird unter dem Pfarrer Magister Augustin Sigismund Krause (Majuskeln „MASK“ stehen heute noch im Glas über der Eingangstür) völlig neu gebaut. Die Arbeiten dauern zehn Jahre an.
1737 Bei einem Blitzschlag am 19. Juli während eines Gottesdienstes sterben zwei Personen. Der Erblehnsrichter Canzler stirbt an den Folgen der Verbrennungen durch den Blitzschlag am Abend des gleichen Tages.
1893 Es erfolgt eine umfassende Kircheninnensanierung und die Kirche erhält das Aussehen, wie es auf einer Innenaufnahme aus den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts zu sehen.
1917 In der Folge des 1. Weltkrieges werden zwei Bronzeglocken für Rüstungszwecke abgegeben.
1920 Es wird ein neues Dreiergeläut angeschafft.
1942 Wieder werden zwei Glocken für den Krieg vom Glockenturm geholt.
1945 Am 14. Februar wird bei einem Nachtangriff die Burkhardtsdorfer Kirche durch eine Luftmine getroffen und dem Erdboden gleichgemacht. Teile der Kirche sollen bis jenseits der Zwönitz gelegen haben. Das gesamte Inventar einschließlich der letzten verbliebenen Glocke geht verloren. Im Ort sterben 2 Menschen und es gehen mehrere Häuser in Flammen auf. Die 1889 erbaute Friedhofskapelle erhält ebenfalls einen Volltreffer. Pfarrhaus und Nebengebäude werden beschädigt, sind aber weiterhin bewohnbar. Die Kirchruine ist bis heute auf dem Friedhof zu sehen. In ihr finden in den Sommermonaten gottesdienstliche Veranstaltungen statt.
1948 Am Sonntag Invokavit, den 15. Februar, wird die durch die Firma Uhlig, Burkhardtsdorf, nun ausgebaute Friedhofshalle als Notkirche geweiht. Sie ist bis heute die Kirche der Gemeinde.
1956 In Apolda werden vier Eisenhartgussglocken für Burkhardtsdorf gegossen.
1957 Am 10. November findet im neu gebauten Glockenturm neben der jetzigen Kirche die Weihe des Geläutes unter großer Anteilnahme der Gemeinde durch Pfarrer Friedrich statt.
1976 Das Läuten von Hand wird abgeschafft und mit einer Schaltuhr, welche unter großen Mühen aus Westdeutschland beschafft wird, von nun an elektrisch gesteuert und betrieben.
1979 Eine Delegation des Ökumenischen Rates der Kirchen stattet der Kirchgemeinde einen Besuch ab und informiert sich über die Hauskreisarbeit in der Kirchgemeinde.
1999 Gemeinsam mit der Ev.-Luth. Marienkirchgemeinde Meinersdorf wird ein Schwesterkirchverhältnis gegründet, in welchem der Pfarrer, die Gemeindepädagogin und der Kantor gemeinsam Dienst tun.
2001 Es wird eine umfassende Sanierung des Pfarrhauses vorgenommen. Der Abschluss der letzten Außenarbeiten ist 2006.
2003 Der Dachstuhl der Kirche muss wegen Nässeschäden erneuert werden. Danach bekommt die Kirche ein Kupferdach. Ebenso wird der Glockenturm mit einem Kupferdach bedeckt.
2007 Die Schuster-Orgel, Zittau, aus dem Jahre 1948, welche im Zuge der Dacharbeiten komplett abgebaut werden musste, wird um 90´ gedreht auf der Empore an der Brüstung wieder aufgebaut. Damit verbunden sind eine komplette Sanierung und die Erweiterung um ein Bass-Register. Neueinweihung ist am 4. Advent 2007.
2010 Der Glockenstuhl aus Eichenholz muss an den Fußpunkten fast komplett erneuert werden. In der Kirchenruine werden ein Altar und ein befestigter Altarplatz eingebaut. Der Altar entspricht in Form und Massen dem Altar in der jetzigen Kirche. Die Kirchgemeinde Burkhardtsdorf hat zum 31.12.2010 noch 1006 Gemeindeglieder. Der durchschnittliche Gottesdienstbesuch liegt bei ca. 60 Personen.
2013 Es findet eine komplette Außensanierung der Kirche statt. Diese wird durch die ILE-Förderung für den Ländlichen Raum (EU-Förderung) und mit Mitteln der Kirchgemeinde ermöglicht. Unter anderem wird die Kirche an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen. Die Arbeiten werden durch eine Baufirma aus Burkhardtsdorf durchgeführt. Herr Sebastian Bucher (Kirchvorsteher) leitet den Bau.
2018 Das ehemalige Archiv in der Kirche wird mithilfe von LEADER, EPLR Fördermitteln und Mitteln der Kirchgemeinde zum behindertengerechten WC umgebaut. Bei dieser Maßnahme wurde die Sakristei so renoviert und umgestaltet, dass sie nun während der Gottesdienste und Veranstaltungen von Eltern mit ihren Babys genutzt werden kann. Der Gottesdienst bzw. die Veranstaltung kann dabei dank akustischer Übertragung weiter mitverfolgt werden.

Pfarrerliste

1534 Johannes Berger
"Mag. pfar zu Burckerssdorff" - so ist im Kaufbuch der Stadt Chemnitz vom Jahre 1535 auf Seite 4 zu lesen. Er ist der einzige katholische namentlich bekannte Pfarrer. Zu diesem Zeitpunkt war Burkhardtsdorf also noch altgläubig.
1539 wird in unserem sächsischen Gebiet die Reformation eingeführt. Die Reihe der namentlich bekannten evangelischen Pfarrern beginnt mit Clemens Lessing.
1555-1558 Clemens Lessing
* 1525 Jahnsdorf, † 1595 Einsiedel
Er ist ein Vorfahre des Dichters Gotthold Ephraim Lessing. Daher „Lessing-Schule“ u. „Lessing-Straße“ in Burkhardtsdorf.
1558-1567 Josua Opitz
1572-1579 Jacob Göderitus
1580-1583 Samuel Bernauer
1583-1590 Kaspar Engler
1590-1598 Wenzeslaus Köhler
1598-1614 Valentin Engerlein
1615-1622 Andreas Bohemus
1623-1638 Christoph Schnetter
1638-1640 Johann Köhler
1640-1641 Hieronymus Wetzel
1640-1687 Christianus Bohemus
1687-1704 Johann Wilhelm Böhme
1704-1712 Ernst Friedrich Kindermann
1713-1729 Urbanus Tretzsch
1730-1762 Augustin Sigismund Krause
Während seiner Amtszeit wurde die heutige Pfarre erbaut. Über der Haustür der Pfarre im Eisengitter seine Initialen: „M A S K“ – Magister Augustin Sigismund Krause
(Mit dem Einbau der neuen Haustür im September 2004 wurde das Gitter entfernt. Die Initialen sind jetzt in das Glas des Oberlichtes der Haustür eingebracht. Anm. Th. Enge, Pfr.)
1762-1824 Johann Gottlob Drechsler
1824-1840 Friedrich August Lindner
1840-1861 Erasmus Christian Wilhelm Schindler
1861-1877 Hermann August Schindler
1878-1885 Friedrich Otto Ende
1885-1893 Georg Christoph Schneider
1893-1910 Martin Horn
1910-1922 Julius Münch
1922-1938 Hans Glaß
1940-1953 Johannes Müller-Bardorff
1955-1964 Johannes Friedrich
1965-1971 Ernst Günther
1971-1984 Siegfried Tetzner
1985-2001 Dr. Karl-Heinz Baier
2002-2015 Thomas Enge
2018- Markus Großmann